Alle Artikel mit dem Schlagwort: dein weg jakobsweg

Auf dem Camino – mit Pilgerin Julia

Es geht wieder auf den Camino Francés. Diesmal (virtuell) mit der lieben Pilgerin Julia, deren Erlebnisse wir hier auf der Seite ab und zu verfolgen dürfen. Wir sind also wieder am Mitpilgern und freuen uns schon auf die kleinen und großen Geschichten vom Wegesrand und von „mitten im Geschehen“, vom Camino Francés. Julia startet in Frankreich, im schönen Pilgerdorf Saint-Jean-Pied-de-Port. Wir wünschen ihr: „Buen Camino“! Share this…FacebookPinterestTwitteremailPrint

Neue Wege, neue Pfade – neue Fußstapfen

Wow, wie die Zeit vergeht. Und endlich habe ich mal wieder Zeit mich hinzusetzen und zu schreiben. Meine Pilgerreise geht zurzeit nicht durch Spanien, auch nicht durch Frankreich, sondern durchs Leben – ganz neu als Mami. Gerade durfte ich eine superliebe Mami treffen, die mich sehr motiviert hat, doch mal wieder zu schreiben und neben dem Mami sein, sich hinzusetzen und die Worte fließen zu lassen. Florentina hat selbst vier Kinder und dazu noch einen Debüt-Roman veröffentlicht. Sobald ich ein bisschen Zeit habe und das Baby schläft, werde ich mich an den kleinen Wälzer wagen. Ihr könnt hier schon einmal hereinschauen (Florentina Volonte – Auf den Spuren der Regenbogenfarben). Mami sein, ist eigentlich genau wie Pilgerin sein, nur dass die acht Kilo extra, statt auf dem Rücken, nun vor dem Bauch getragen werden… Hätte ich noch vor 5 Monaten gelacht, wenn man mir gesagt hätte, dass ich mehrfach am Tag an einem Babypopo rieche, um zu schauen ob der müffelt, hätte ich das lachend abgetan. Oder hätte man mir gesagt, dass Duschen – auch wenn …

„Wann immer ich kann, werde ich für den Rest meines Lebens eine Pilgerin sein.“

Interview mit Faby über ihre Erfahrungen und Tipps für den portugiesischen Jakobsweg Meine Pilgerfreundin Faby, die ich auf einem meiner Jakobswege kennen lernen durfte, ist im letzten Halbjahr den Camino Portugues gelaufen und da ich selbst gerade nicht dazu komme zu pilgern (ich bin Mami geworden :-)), habe ich mich sehr gefreut, dass sie ein kleines Interview über ihren Camino mit mir geführt hat. Faby ist gebürtige Costa Ricanerin, lebt aber mit ihrer Familie in Guatemala. Es ist immer sehr schön, auf diese Art und Weise mitpilgern zu dürfen! Vielen Dank liebe Faby für deine Mühe und die tollen Bilder. Damit auch die nur spanischsprechenden Mitleserinnen und Mitleser Fabys Weg und Erfahrungen auf dem portugiesischen Jakobsweg verfolgen können, findet sich unter den Antworten immer noch das spanische Original. Welchen Camino bist Du dieses Jahr gelaufen? In diesem Jahr war meine Pilgerroute der portugiesische Weg entlang der Küste von Porto nach Santiago, zusätzlich dazu habe ich einen kleinen Umweg über den spirituellen Weg von Combarro gemacht, bin dann aber zurück nach Pontevedra, um mit dem traditionellen …

Neues Jahr, neues Glück, neue Wege, neue Ziele, neue Vorsätze!

Etwas verspätet ein frohes Neues Jahr an alle liebe Pilgerinnen und Pilger, die sich auf meine Seite verlaufen haben :). Mein Camino- Jahr begann mit einem kleinen Beitrag über meinen Blog, verfasst von einem liebem Herzensmenschen, der im Radio bei Youfm gesendet wurde. Gerne könnt ihr hier reinhören auf der Seite von YOUFM oder hier:     Vielleicht hat euer Jahr mit neuen Vorsätzen begonnen, vielleicht mit einem kurzen Innehalten. Das Neujahr trägt so einige Besinnlichkeit in sich denn wem schreibe ich am 01. Januar eigentlich als allererstes ? Oder wer sind die Menschen, die mir am meisten am Herzen liegen? Wer sind meine Herzensmenschen? Und was sind meine Vorsätze? Was sind die Dinge, die ich gerne noch ändern möchte oder die mir zu meinem Glück fehlen? Was wünsche ich mir zu meinem Glück? Viele sagen zwar, dass Vorsätze unnötig sind, da wir die meisten doch sowieso spätestens im nächsten Monat wieder vergessen, doch ich denke, sie helfen uns beim Innehalten. Beim kurzen Rasten und beim Nachdenken über unser Leben, unsere Ziele und unsere Wegbegleiter. …

Ich bin Hospitalera – Teil 1

Camino Francés, Herberge wird nicht verraten Wow! So schnell kann es gehen. Innerhalb von drei Jahren bin ich zur Pilgerin und anschließend zur Hospitalera geworden und darf nun offiziell als Herbergsmutter arbeiten. Alles ging schnell, einfach und zufällig (Camino-mäßig) sehr leicht. Nachdem ich letztes Wochenende noch den Kurs in Navacerrada besuchte, bin ich jetzt schon seit 3 Tagen in „meiner“ Herberge und empfange Leute aus aller Welt. Und was ich hier erleben durfte ist der Wahnsinn. Mal wieder! Aber so ist der Camino eben. Also kleiner Eindruck, seht ihr unten ein Video. Ich bat einen Pilger ein Lied über den Camino, Hoffnung und Glauben zu singen und ging mit ihm und 22 weiteren Pilgern nachts in die dunkle Kirche. Sein spontanes Lied, war einfach nur unglaublich schön und so einige Tränen flossen. Ganz viel Liebe vom Jakobsweg. PS: Einen ausführlicheren Artikel zu meiner Arbeit in der Herberge findet ihr hier: ❤️ –> Hospital de Peregrinos @Otto: Ganz lieben Dank für diese tolle kurze Begegnung heute und deine lieben Worte! Man sieht sich immer zweimal und …

Camino Tag 2: Lime & Coconut

Pieros nach Las Herrerías, 26km Heute morgen ging es nach einem gemütlichen Frühstück mit meinen gestrigen Mitpilgern alleine weiter Richtung Villafranca del Bierzo. Bei dieser Strecke hatte ich vorletztes Jahr etwas geschummelt und ich war gespannt ob die heute Etappe tatsächlich etwa 15km neben der Fernstraße lang gehen würde. Und tatsächlich. Der Weg war asphaltig und steinig und ich bin echt dankbar, dass ich durch Zufall in einem kleinen Café am Weg Viktor aus Singapur und Peter aus der Slowakei wieder traf. Denn meine Motivation sank mit jedem Schritt. Letztendlich hatten wir drei, dank Viktors DJ-Künsten („You put the lime in the Coconut and drank them both up“…) einen sehr lustigen Tag zusammen und die Kilometer vergingen, trotz Fernverkehr und viel Asphalt, sehr schnell. Am Ende traf ich sogar Susi und Fermin wieder. Mit Fermin, Jorge, Leonardo und Rogerio bin ich 2017 den Camino Francés gelaufen. Dort hat Fermin als Pilger in der (kurz vorher eröffneten) Herberge „Casa Susi“ Susi getroffen, sich verliebt und ihr noch am selben Tag einen Heiratsantrag gemacht. Seit diesem Tag …

Noch nicht vom Jakobsbild, nein hier in Vencice, California

Camino Tag 0: „Qué vendrá, que vendrá“

Madrid – Busbahnhof Moncloa (auf dem Weg zum Jakobsweg nach Ponferrada) Ich weiß nicht ob ich einfach mehr hinhöre, da ich egal wer oder wo „Camino“ oder „Jakobsweg“ gesagt wird, immer gleich aufhorchen muss, oder ob es tatsächlich stimmt, dass es so so viele Lieder gibt die die Worte, „Weg“, „Camino“ oder „laufen“ benutzen. Heute zum Beispiel auf dem Weg zum Busbahnhof hörte ich „Que vendrá“ von der französischen Sängerin ZAZ und hier heißt es: Qué vendrá qué vendrá Yo escribo mi camino Sin pensar sin pensar Dónde acabará Dans mes joies, dans mes peines Dans mes choix, dans mes larmes Je laisse aller mes sentiments Au mieux on écrit son chemin comme on se soigne Pour aimer indifféremment ZAZ, Que vendrá Was wird kommen? Ich schreibe meinen Weg, Ohne daran zu denken, daran zu denken, Wo er enden wird In Freud und Leid, in meinen Entscheidungen, in meinen Tränen, Lasse ich meinen Gefühlen freien Lauf Am besten, man schreibt seinen Weg so, wie es einem wichtig ist Um ehrlich zu lieben ZAZ, Que vendrá …

Wo ist der „Flow“ wenn man ihn braucht?

Irgendwie wird das heute keine Oh wie schön ist-Folge, da Toledo und ich einfach nicht zusammen passen. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber gerade jetzt im Frühling, wo alles blüht, strahlt und lacht wird man eigentlich geradezu gezwungen glücklich zu sein 💐. Strahlender Sonnenschein, Vögelgezwitscher und das erste leckere Eis sind eine der Gründe die einen so richtig glücklich machen sollten. Funktioniert aber nicht. Jedenfalls nicht immer! Das Gefühl „im Flow“ zu sein, ist etwas ganz anderes. Das ist ein Gefühl wie „unangestrengt in Honig zu schwimmen“, eine passendere Metapher fällt mir nicht ein. „Im Flow“ heißt für mich nämlich nicht, dass alles einfach einfach und leicht ist. Sondern das Gefühl von „getragen werden“ ohne etwas dafür tun zu müssen. Wenn du einmal dieses Gefühl hattest, weißt du sicher was ich meine. Doch wo ist der Flow? Und wie komme ich wieder auf die Welle? Ich weiß es nicht?! Ich weiß nur, wann ich das letzte mal im Flow war. Und damit meine ich so richtig! Ich meine nicht, die einzelnen glücklichen Momente …

Camino Tag 15: Leichtigkeit

Ponferrada, 29km Das „Cruz de Ferro“ ist eines der wichtigsten Ziele und Stationen des gesamten Caminos, denn hier darf man seinen „Sorgen“-Stein ablegen, den viele bereits von zu Hause mitnehmen. Motto des Tages ist also „Ballast abwerfen“. Gerade diese heutige Strecke war letztes Jahr unglaublich wichtig für mich. Deswegen war es umso schöner, dass ich Quique, den Radpilger aus Burgos wieder traf, der mich den halben Tag begleitete. Sonst hätte ich mich – gerade heute – ein bisschen allein gefühlt. Gegen 8Uhr fing es dann auch noch an zu schneien! Es war aber wirklich die richtige Entscheidung, den Zug nach Astorga zu nehmen, um diese Strecke zu laufen, das kann ich spüren :). Letztes Jahr wurde mir an dieser Stelle ein Schlüssel für ein Schloss (siehe Bild) gegeben, welches ich auch wieder fand und froh war, mein Ballast, den Schlüssel, dort zu lassen. Den manche Dinge gehören einfach zusammen, so wie das Schloss und der Schlüssel, und es fühlte sich mehr als gut an, beide Dinge wieder zusammen zu bringen. Als ich vor der Reise …

Camino Tag 14: Wieder zurück

Zugfahrt, durch die Meseta, etwa 250km Heute morgen hatte ich in Santo Domingo de la Calzada die Eingebung irgendwie doch nochmal weiter zu laufen und zwar nach Foncebadón, um morgen in aller Frühe meinen „Sorgenstein“ am Cruz de Ferro abzulegen. Nur ist es gar nicht so einfach dort anzukommen! Gegen 7:30Uhr machte ich mich in Santo Domingo via Bus auf den Weg und bin nun im Zug auf dem Weg nach Astorga um dann gegen 15Uhr loszulaufen! Mal schauen was dieser Tag so bringt! Foncebadón, 28km Wen man merkt, dass man das richtige getan hat, obwohl man vorher viele Zweifel hatte, ist es ein wunderbares Gefühl! Und gerade die Zweifel vorher, machen es eigentlich noch schöner, denn sie zeigen, dass Zweifeln erlaubt ist! Man muss sich nicht immer sich sein, über seinen Weg und seine Entscheidungen, sondern es reicht zu wissen, dass man wahrscheinlich den richtigen gewählt hat, da wahrscheinlich wahrscheinlich der Moment kommt, indem es sich richtig anfühlt :). So wie meine spontane Rückkehr zum Jakobsweg für ein paar kurze Etappen. Ultreia ❤ Share …

Camino Tag 13: Wegbegleiter

Burgos, Café am Marktplatz Ich sitze gerade mit einem Kaffee auf dem Plaza Mayor in Burgos und lasse die letzten Tage Revue passieren. Es sind unglaubliche Dinge passiert! Ich komme mir selbst so vor, als wäre ich innerhalb der letzten 3 Tage um einiges älter geworden. Im Sinne von den Erfahrungen, die ich gemacht habe und deswegen habe ich mich auch nun dazu entschlossen, dass ich – aufgrund eines wunderschönen gefühlten letzten Tag des Caminos – meinen Jakobsweg heute beende, da alles so wie es wahr unglaublich perfekt war. Die 5 Tage, die ich für den Abschnitt zwischen Burgos und Leon eingeplant hatte, werde ich bei Freunden in Santo Domingo de la Calzada verbringen (einem Teil meiner Camino-Family von 2017). Ich weiß gar nicht wie ich die letzten Tage beschreiben soll und will deshalb nun etwas über meine Wegbegleiter schreiben, die nun schon wieder mit gepackten Rucksack auf dem Weg nach Hontanas, Carrion de los Condes oder weiter sind. Danke für diese wunderschöne Zeit mit euch! Oben seht ihr meine lieben Pilgerfreunde an unserem zweiten …

Camino Tag 12: Entschlüsse

Burgos, 26 km Was ein wunderschöner Tag! Morgens sind wir aus San Juan de Ortega gestartet und ich habe beschlossen meine Reise in Burgos zu beenden, um die letzten Tage bei meiner Camino-Family zu verbringen. Der gestrige Abend war genial! Wir haben eine verrückte Krankenschwester aus Irland kennen gelernt, die uns allen Valium-Tabletten aufschwatzen wollte und Stefan aus Schweden. Mit der Argentinierin Melisa ging es dann weiter Richtung Burgos. Der heutige Weg ist einer meiner Lieblingsstage gewesen, vorallem der Aufstieg hinter Atapuerca! Schaut euch diese tollen Steinfelder an! Auch unser Abend in Burgos Altstadt war sehr sehr schön – und wurde noch schöner, als wir eine „Geheimtür“ entdeckten, die uns erlaubte unseren Tag in Burgos gesellig ausklingen zu lassen. Denn eigentlich muss man um 22Uhr in der Herberge sein… Ultreia und ganz liebe Umarmungen aus Burgos ❤ Share this…FacebookPinterestTwitteremailPrint

Camino Tag 11: Spielfiguren

San Juan de Ortega, 15km Heute habe ich ein wenig geschummelt und mich von meinem Camino-Papa Jorge von Santo Domingo nach Orca fahren lassen, um wieder Anschluss an meine Gruppe zu gewinnen. Bin zur Zeit am Hin und Her überlegen, ob ich weiter nach León laufen soll, oder das Wochenende in Santo Domingo verbringen werde. Irgendwie zieht es mich aber wieder auf den Weg und wir glauben, dass wenn man den Weg beginnt, ihn auf irgendeine Art zu Ende bringen muss. Wie Spielfiguren in einem Spiel. Ich habe das Gefühl, das noch 3 Tage mit Camino-Erfahrungen auf mich warten! Share this…FacebookPinterestTwitteremailPrint

Camino Tag 10: (Ge-)danken

Santo Domingo de la Calzada, 4km Heute ist ein Tag an dem ich meine eigene Weltanschauung ein bisschen korrigieren muss und feststelle, dass ich ziemlich dankbar sein darf und auch muss für alles was ich hier gerade erlebe und „bekomme“. Und ich glaube auch, dass ich ein wenig undankbar war – denn ich weiß noch, wie ich mich letztes Jahr einige Monate nach dem Camino und einigen Hochs und Tiefs ziemlich geärgert hatte, dass ich auf dem Camino so viel gegeben hatte. Nicht nur emotional hatte ich sehr viel investiert, allgemein kam es mir einige Monate nach meinem Jakobsweg so vor, dass das Leben ein wenig ungerecht ist. Denn ich hatte das Gefühl, dass ich auf dem Weg mehr gegeben als genommen hatte. Und nun aus einiger Distanz betrachtet, schäme ich mich etwas für meine Gedanken. Denn was ich die letzten Tage alles für Einladungen und Geschenke bekommen habe ist unglaublich! Dieses Jahr bin ich wohl der „Nehmer“ und letztes Jahr bin ich eben ein bisschen mehr der „Geber“ gewesen – doch die Balance ist …

Camino Tag 7: Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Logroño, 21,8km Heute waren wir am richtigen Ort zur richtigen Zeit denn es war 25igste-Jahrfeier der „Albergue Municipal“/Herberge aus Logroño! Als wir gegen 12Uhr ankamen, wurden wir schon auf der Straße von Kamerateams und heimische Reporter begrüßt und bekamen ein Pilgerbrot, Wein aus der Region „Rioja“ (Logroño ist Hauptstadt) und ein Pilger-Shirt gratis geschenkt! So ein Empfang kann man gerne öfter haben ;). Abends gab es noch eine Party mit super viel Essen, Wein und Musik! Wir hatten alle einen wirklich schönen Tag zusammen! Ich freue mich total darüber, dass ich den netten Engländern, Ben, von Tag 2 (der, der mich vom Weg abrachte) und die anderen Pilger immer besser kennen lerne. Auf den Fotos seht ihr großartige Pilger aus Korea, Brasilien, England, Texas, Italien und Frankreich. Es ist unglaublich toll, wie der Camino hier alle zusammen bringt und wie schnell man hier einen Draht zueinander findet. Back to Camino Spirit! Share this…FacebookPinterestTwitteremailPrint

Camino Tag 6: Inspire someone today

Torres del Rio, 28km Was ein schöner Tag! Morgens ging es ein bisschen zu früh (5Uhr) los und der „Weinbrunnen“ des Monasterio de Iraché war leider noch geschlossen. Es war auch so dunkel, dass ich keine gelben Pfeile finden konnte, aber zum traf ich einen Jogger, der mich ein Stück begleitete und mir den Weg zeigte. Es ging durch kleine Örtchen und durch eine wunderschöne, wenn auch etwas triste Landschaft. Beim Frühstück traf ich eine Deutsche, eine Engländerin und einen Amerikaner und irgendwie kamen wir auf meine „Karma“-Karten, die ich dabei habe. Auf meiner Karte des Tages stand: „Inspire someone today“. Und wie inspiriert man am besten? Vielleicht in dem man alle 52 Karmakarten auf dem Camino verteilt? Später traf ich zwei liebe Südkoreaner und eine Nonne in Los Arcos mit dem wunderschönen Namen Milagro, die mich zum Abendessen einlud. Aber da ich noch ein bisschen weiter laufen wollte, entschloss ich mich, mich den anderen und dem gemeinsamen Pilgermenü anzuschließen. Zu guter Letzt hatte ich noch eine lustige Wette mit dem Kellner, ob Real Madrid …

Camino Tag 5: Einer dieser Tage

Ayegui, 24km Manchmal gibt es Tage, an denen einfach alles doof ist. Und genau solch ein Tag ist heute! Mir kann man es heute so gar nicht recht machen und das obwohl ich zum ersten Mal auf diesem Weg, mehr als 4h in einer Herberge, schlafen konnte. Das Wetter wird wieder besser und auch den schweren Rucksack auf meinem Rücken spüre ich kaum mehr. Doch trotzdem hat meine schlechte Laune heute nur Situationen herauf beschworen, die alles noch doofer machten – wie Mitpilger, die mit mir über Sachen reden wollten, über die ich einfach gar nicht gerne rede… Ich weiß, dass es hauptsächlich an mir liegt und man eigentlich immer selber für seine Laune verantwortlich ist – aber es gibt diese Tage an denen man es nicht ändern kann ;). Nach einer warmen Dusche sieht die Welt auch wieder ganz anders aus und ich werde nun für meine Pilgerfreunde ein (hoffentlich) leckeres Abendessen kochen. Hätte ich gewusst, dass auch zwei Italiener meine italienischen „Kochkünste“ probieren wollen, hätte ich vielleicht nicht gerade Zutaten für italienische Pasta …

Camino Tag 4: Vergeben, vergessen!?

Puente la Reina, 18,5km Heute waren wir auf dem Alto de Perdón. Ist es schwieriger sich selber zu vergeben oder eher denjenigen, die sich uns gegenüber auf irgendeine Art und Weise „schuldig“ gemacht haben? Denn heißt vergeben, nicht „Schuld zu erlassen“? Und heißt das wieder rum, das Vergebung immer mit persönlicher Schuldzuweisung zusammen hängt? Denn wie kann ich vergeben, wenn ich nicht das Gefühl habe, dass mir Unrecht getan wurde? Und ist „Unrecht“ nun also mit meiner persönlichen Moral gekoppelt, mit meinen persönlichen Erwartungen? Erwartungen heißt, dass ich selbst diejenige oder derjenige bin, die durch meine Haltung und meine Gedanken „Unrecht“ empfinden kann, denn ich meine mit diesem Unrecht keine strafrechtlichen Gesetzesbrüche und sagen wir „klare Grenzüberschreitungen“, sondern das kleine Unrecht des Alltags, denn das ist das Unrecht das ich kenne und das der ältere deutsche Pilger meinte, mit dem ich am Flughafen über den „Alto de Perdón“ (auf Deutsch: Höhe/Berg der Vergebung) sprach. Nach christlicher Pilgertradition ist dies der Berg auf dem man Menschen vergeben soll, die einem auf irgendeine Art und Weise Unrecht …

Camino Tag 3: Take your time

Cizur Minor, etwa 10km Heute war ein sehr gemütlicher Tag und wir sind nur etwa 10km gelaufen, da die gestrigen 40km wirklich etwas zu viel für unsere Füße und auch unsere Rücken waren! Da das Wetter zur Zeit sehr zwischen prallem Sonnenschein und Regenschauer schwankt, beschlossen wir statt nur bis Pamplona doch bis Cizur Minor, vor dem schönen Alto de Perdón, zu laufen. Ich freue mich echt darüber, dass der nette Kandier zur Zeit meine Pilgerbegleitung ist! Man kennt aber auch die anderen auf dem Weg mitllerweile mindestens schon vom Sehen und wir haben uns sehr gefreut, die beiden lieben älteren Herren aus Frankreich durch Zufall in unserer Herberge wieder zu treffen. Langsam wird mir wieder mehr und mehr bewusst, dass der Camino nicht nur irgendein Weg ist – aber dazu morgen mehr :). Letzte Nacht war furchtbar, da in dem Zimmer mehre Schnarcher waren, der Mann im Bett unter mir mitten in der Nacht anfing zu schreien und ein anderer im Bett neben mir kontinuierlich laut Schmatzgeräusche machte. Im heutigen Zimmer sehen unsere Mitpilger …

Noch nicht vom Jakobsbild, nein hier in Vencice, California

Camino Tag 0: „Le long de la route“

Flughafen Frankfurt International Es geht los! Jakobsweg ich komme zum zweiten Mal !!! Endlich endlich sind 11 Klausuren geschafft und es darf nun losgepilgert werden. Schnell noch mal den Rucksack optimiert, schönste Pilger-Leggings für den Flughafen angezogen, Pilgermuschel an meinen Rucksack angebracht und in aller Hergottsfrühe auf zum Frankfurter Flughafen und von dort immer weiter nach Saint-Jean-Pie-du-Port hoch in die Pyrenäen auf den Jakobsweg. Vorher, und damit sie auch wirklich ankommen, werden diesmal schon am Flughafen meine „ich bin dann mal weg“-Postkarten eingeworfen. Mal schauen, ob sie ihren Weg finden und wer schneller wieder daheim ist :). Im Ohr dieses unglaublich tolle Lied von ZAZ „Le long de la route“ (Entlang des Weges): Prenons-nous la main Le long de la route Choisissons nos destins Sans plus aucun doute J’ai foi et ce n’est rien Qu’une question d’écoute D’ouvrir grand nos petites mains Coûte que coût – ZAZ Lass uns Hand in Hand den Weg entlang gehen Lass uns unser Schicksal ab jetzt ohne jeden Zweifel in die Hand nehmen Ich habe meinen Glauben und es …

Über die Magie des Weges, Teil II

Ich weiß, es klingt einfach und oft bekomme ich zu hören: „Deine Gedanken formen deine Realität.“ Oder „Du bist was du denkst“. Aber wie oft nimmt man diese Aussagen an? Denn was heißt das schon? Wie formen denn meine Gedanken meine Realität und was soll das für Auswirkungen auf mein Leben haben? Können Gedanken denn wirklich in mein Leben eingreifen? Bestimmt nicht so leicht, dachte ich. Doch ich musste auf dem Jakobsweg erfahren, dass alles doch ein bisschen komplizierter zu sein scheint. Oder eben viel einfacher. Wie man es nimmt! Dazu eine Anekdote meines letzten Jakobsweges, es ist meine Lieblingsgeschichte von meinem Jakobsweg 2017: Kurz hinter Burgos lernte ich auf dem Jakobsweg einen jungen Italiener kennen, er war etwa in meinem Alter und wir dachten, dass wir uns kennen würden. Ich dachte ich kenne ihn aus Logroño und er dachte wir kennen uns aus Najera. Jedenfalls kannten wir uns nicht, aber wie es auf dem Jakobsweg ist, dauerte es nicht lange, bis wir uns unterhielten. Es waren wunderbare Gespräche! Und auch die nächsten Tage begegneten …

CarolinaTravelina

Endlich Endspurt (bald geht´s los)

Nun ist es endlich (fast) soweit. Jedenfalls soweit, dass endlich endlich ohne schlechtes Gewissen der Rucksack gepackt werden darf, die Schuhe eingelaufen und die allerletzten Kleinigkeiten noch gekauft werden dürfen. Ein paar Tage dauert es zwar noch, aber bei diesem schönen Frühlingswetter geht die Zeit bestimmt auch ganz schnell und wie im Fluge rum. Heute Morgen sind auch endlich meine selbstgemachten „Ich bin dann mal weg„-Jakobsweg-Postkarten angekommen, die ich von unterwegs aus verschicken werde. Das habe ich auch letztes Jahr gemacht, doch einige meiner aus Santo Domingo de la Calzada verschickten Postkarten, sind leider immer noch nicht angekommen – vielleicht war der Briefkasten ja auch eher eine Art Attrappe ;). Einfach mal 3-4 Wochen online nicht erreichbar sein. Es tat mir letztes Jahr sehr gut, Whatsapp zu löschen und mein E-Mail Postfach mit einem „Ich bin leider die nächsten 4 Wochen nicht zu erreichen“-Spruch zu belegen. Dadurch habe ich den Kopf freibekommen und konnte nicht nur physisch, sondern auch psychisch etwas Abstand zum Alltag nach Hause schaffen, zwar habe ich dadurch bestimmt die eine oder andere …

El Camino de las Estrellas

Vom Wollen und Wandeln

Hallo ihr lieben Weltenbummler und herzlich Willkommen auf meinem Blog „Carolina Travelina“. Hier nehme ich Euch mit auf meine Pilger- und Abenteuerreisen, denn ich selbst finde es unglaublich schön und spannend via Blog, Magazinen und Büchern auch mal bei anderen Menschen mit-zu-reisen. Gerne könnt Ihr mich hier „Schritt für Schritt“ um die Welt begleiten. Inspiriert zum Reisen hat mich vor etwa 5 Jahren das Buch: „Das große Los“ von Meike Winnemuth, welches mich dazu bewegt hat auch selber ein bisschen mehr und intensiver durch die Welt zu wandeln. Hierbei ging es mir vor allem darum auch an meinen Reiseorten meiner Umwelt gegenüber bewusster zu sein, also nicht nur den 1000 Tempel berührt und fotografiert zu haben 🙂 sondern auch an verschiedenen Orten zu leben, Freundschaften zu knüpfen und neue Erfahrungen zu sammeln. Letztes Jahr und nach ziemlich viel Hin- und Her, nach meinem ersten Staatsexamen, Krankheit, Praktika und sagen wir mal so schön plötzlichen Lebenskonzeptänderungsbedingungen hieß es jetzt: Was tun mit meiner gewonnen Zeit? Wo will ich denn eigentlich hin? Was will ich erleben? Eine …