Alle Artikel in: reisebericht jakobsweg 2017

Über die Magie des Weges, Teil II

Ich weiß, es klingt einfach und oft bekomme ich zu hören: „Deine Gedanken formen deine Realität.“ Oder „Du bist was du denkst“. Aber wie oft nimmt man diese Aussagen an? Denn was heißt das schon? Wie formen denn meine Gedanken meine Realität und was soll das für Auswirkungen auf mein Leben haben? Können Gedanken denn wirklich in mein Leben eingreifen? Bestimmt nicht so leicht, dachte ich. Doch ich musste auf dem Jakobsweg erfahren, dass alles doch ein bisschen komplizierter zu sein scheint. Oder eben viel einfacher. Wie man es nimmt! Dazu eine Anekdote meines letzten Jakobsweges, es ist meine Lieblingsgeschichte von meinem Jakobsweg 2017: Kurz hinter Burgos lernte ich auf dem Jakobsweg einen jungen Italiener kennen, er war etwa in meinem Alter und wir dachten, dass wir uns kennen würden. Ich dachte ich kenne ihn aus Logroño und er dachte wir kennen uns aus Najera. Jedenfalls kannten wir uns nicht, aber wie es auf dem Jakobsweg ist, dauerte es nicht lange, bis wir uns unterhielten. Es waren wunderbare Gespräche! Und auch die nächsten Tage begegneten …

Carolina Travelina

Was bedeutet es, ein „Pilger“ zu sein?

Was ist denn eigentlich ein Pilger? Wikipedia sagt hierzu: Pilger, veraltet auch Pilgrim („Fremdling“), stammt vom lateinischen Wort peregrinus (oder peregrinari, „in der Fremde sein“) ab. Außerdem heißt es hier, dass „Pilgern“ das Reisen auf einer Wallfahrt, bezeichnet. Also heißt Pilgern demach, ein Reisender in der Fremde auf einer Wallfahrt zu sein? Und was bedeutet Wallfahrt? Wallfahrt kommt vom deutschen Wort „wallen“, was wiederrum vermutlich aus dem westgermanischen kommt und so viel bedeutet wie „sieden“, „strömen“ oder „bewegen“. Wie sagt Goethe so schön in seinem „Zauberlehrling“? „Walle, walle – manche Strecke, dass zum Zwecke Wasser fließe und mit reichem, vollem Schwalle zu dem Bade sich ergieße!“ – Johann Wolfgang von Goethe Wallen heißt also sich bewegen, sich aufzumachen und im übertragenden Sinne auch auf der Suche zu sein. Die katholische Kirche übersetzt die Wallfahrt mit „der Sehnsucht Gott in heiligen Stätten nahe zu sein“. Dieser Auffassung nach, geht es also vorallem um das Besuchen eines Heiligtumes, um Büße zu tun und auch Gelübde abzulegen, um den Glauben und Bekentnisse zu erneuern – ganz allgemein um …

Über die Magie des Weges, Teil I

Es gibt so viele Pilger, die von ihrer Reise zurückkehren und unter anderem davon berichten, dass sie sich auf dem Camino keine Sorgen machen mussten, denn der Camino „habe für sie gesorgt“. Doch was genau meinen sie denn alle damit? Dazu eine Anekdote von meiner letzten Reise auf dem Camino: Auf meinem letzten Jakobsweg habe ich die Erfahrung gemacht, dass alles seinen Weg findet. Es war morgens um halb sechs in Ponferrada (etwa der zwanzigste Tag meiner Reise) und ich hatte keinen Schlaf gefunden, denn die letzten Jahre waren voller solcher Emotionalität, wir hatten gelacht und geweint, meine Gruppe hatte sich getrennt und wiedergefunden – ich hatte Menschen getroffen, die mich mit ihren Geschichten sehr berührt hatten, es ging um Krankheiten, Verluste, Freundschaft und Liebe. Als ich entschloss früh aufzubrechen und meinen Rucksack zusammenpackte, viel mir auf, dass meine Regenjacke verschwunden war. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte meine innere Furcht; es regnete in Strömen. Ich schaute im Aufenthaltsraum nach und fand sie nicht, fragte einige Pilgern die schon wach waren und auch die Hospitaleros, …

Einmal Jakobsweg – immer Jakobsweg?

Wie oft habe ich letztes Jahr geweint, gelacht, Menschen auf diesem Weg verloren und wiedergefunden. Im Verlaufe meiner 30 Tage auf dem Camino hatte ich Menschen getroffen, die in kürzester Zeit zu einer Familie wurde. Ich habe Leo aus Brasilien getroffen, der schon nach 4 Tagen für mich zu wie ein Bruder wurde. Ich bin so unglaublich dankbar, dass ich ihn getroffen habe und unendlich dankbar, dass diese Freundschaft auch weiterhin besteht und ich ihn im Sommer besuchen werde. Ich bin dankbar für Mariah aus Australien, Mayra aus Mexico, Andrea aus Italien (bei dessen Familie ich den Sommer am Gardasee verbringen durfte), KM und SK aus Korea und Jorge und Chechu aus Spanien, die beide am Camino wohnen und die ich in Logroño und Santo Domingo de la Calzada besuchen werde. Es war eigentlich auch dieses Jahr überhaupt nicht geplant den Camino zu laufen. Aber es kam dennoch irgendwie anders. Wie sagt die Pilger-Community so schön: „Der Jakobsweg ruft dich!“ Na mal schauen, was dieses Jahr davon stimmt…. Es war eigentlich geplant eine Réunion in …

El Camino de las Estrellas

Vom Wollen und Wandeln

Hallo ihr lieben Weltenbummler und herzlich Willkommen auf meinem Blog „Carolina Travelina“. Hier nehme ich Euch mit auf meine Pilger- und Abenteuerreisen, denn ich selbst finde es unglaublich schön und spannend via Blog, Magazinen und Büchern auch mal bei anderen Menschen mit-zu-reisen. Gerne könnt Ihr mich hier „Schritt für Schritt“ um die Welt begleiten. Inspiriert zum Reisen hat mich vor etwa 5 Jahren das Buch: „Das große Los“ von Meike Winnemuth, welches mich dazu bewegt hat auch selber ein bisschen mehr und intensiver durch die Welt zu wandeln. Hierbei ging es mir vor allem darum auch an meinen Reiseorten meiner Umwelt gegenüber bewusster zu sein, also nicht nur den 1000 Tempel berührt und fotografiert zu haben 🙂 sondern auch an verschiedenen Orten zu leben, Freundschaften zu knüpfen und neue Erfahrungen zu sammeln. Letztes Jahr und nach ziemlich viel Hin- und Her, nach meinem ersten Staatsexamen, Krankheit, Praktika und sagen wir mal so schön plötzlichen Lebenskonzeptänderungsbedingungen hieß es jetzt: Was tun mit meiner gewonnen Zeit? Wo will ich denn eigentlich hin? Was will ich erleben? Eine …