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Nach dem Camino, Teil I

Carolina Travelina

Nimm es dir nicht so zu Herzen

Kaum ist man wieder daheim und öffnet sein E-Mailpostfach nach wochenlangem (einigermaßen kontinuierlichem) offline sein , geht der Stress auch schon weiter beziehungsweise fängt wieder von vorne an. Und wie kann ich meinen Zustand der Tiefenentspannung in meinen Alltag einbauen? Auf dem Camino war es natürlich einfacher. Auch dort gab es unangenehme Situationen, mit denen man sich auseinander setzen musste. Doch man konnte auch „weiterlaufen“.

Ein spanischer Pilgerfreund sagte zu mir:

Carolina egal was passiert – nimm es dir nicht so zu Herzen. Du selbst gibst Dingen und Momenten eine Bedeutung. Du selber kreierst Stress. All das bist du. Versuche eine Art Schmetterling zu sein und halte dich nicht zu lange bei Orten, Blumen, Menschen auf, die dir nicht gut tun. Flieg weiter und nimm dir, bitte bitte, nicht alles so zu Herzen.

Und natürlich hat er Recht – wie immer. Leider. Was kann ich nun also tun, um mich durch den Alltagsdschungel zu schlagen? Gibt es eine Art Geheimrezept?

Mit meinem Pilgerfreund stellte ich ein paar einfache Regeln auf:

1. Nimm dir nichts zu sehr zu Herzen

Das heißt, dass das Gefühl, welches man nach dem Cruz de Ferro gewinnt – nämlich die Leichtigkeit – nach dem Ablegen des Sorgensteines nur dann im Herzen bestehen bleiben kann, wenn man locker lässt und sich keinen neuen Ballast auflädt. Das heißt nicht, dass man nichts ernst nehmen sollte. Doch man sollte immer Platz haben seine Flügel zu schwingen und den Windhauch der Leichtigkeit zu spüren.

2. Lebe den Augenblick & das Leben in Tageseinheiten

Diese Phrase ist sehr bekannt, sehr gängig und sehr sehr schwer durchzusetzen. Aber diese Phrase ist auch der Camino. „Unser tägliches Brot gib uns heute ….“. Diesen Satz griff schon Dale Carnegie in seinem Buch „Sorge dich nicht – lebe“ auf. Und er hat Recht. Um das tägliche Brot muss gebeten werden. Nicht um das Brot der nächsten Wochen, Monate und Jahre. Die Spanier sagen „poco a poco“/ Stück für Stück. Und für mich heißt das „Schritt für Schritt“. Deshalb habe ich auch meinem Blog den Namen „Schritt für Schritt um die Welt“ gegeben. Schritt für Schritt geht alles und das habe ich auch an meinem Tag 1 auf dem Jakobsweg gemerkt. Schritt für Schritt kam ich über die Pyrenäen. Schritt für Schritt kann wirklich jeder Berg gemeistert werden. Deswegen war ich auch froh über den Nebel und die schlechte Sicht, so musste ich die Gesamtheit der Mühe, des Berges nicht sehen – und konnte immer Schritt für Schritt, poco a poco, weitergehen.

3. Sei achtsam

Sei achtsam mit allem. Mit dem was du denkst, dem was du isst, mit den Dingen mit denen du deine Zeit verbringst. Gehe achtsam mit deinen Mitmenschen um. Und vorallem mit dir selbst! Und am aller wichtigsten; Achte auf deinen Camino und die Dinge, die dich leiten. Auf dem Jakobsweg ist es sehr einfach den richtigen Weg zu finden, denn es gibt die schönen Zeichen & Symbole, Pfeile und Muscheln, die uns nach Santiago de Compostela lenken. Aber ich denke genauso ist es auch im Leben. Es gibt immer kleine Wegweiser. Manchmal nur klitzekleine. Es sind kleine Zufälle oder große Zusammenführungen. Man kann an Fügung glauben, aber man muss es nicht.

Ich bin mir jedoch ganz ganz sicher, dass es immer kleine Wegweiser gibt, die einen auf die richtige Lebensspur lenken, wenn man ihnen Achtung schenkt –

Be-Achtung!

Ultreia ❤


Hier geht es zu meinem Abenteuer: Jakobsweg 2017 🙂

5 Kommentare

  1. Noah sagt

    Schöner Blogpost! Hoffe du kannst deine Pilgerentspanntheit in deinen Alltag einbauen 🙂

  2. Jannes sagt

    Behalte deine gute Laune weiter und lass dich von dem Alltagsstress nicht einholen, du weißt ja „take it easy“, dann klappt es auch mit der eigenen Herberge auf dem Weg. Nimm und mal mit nach Santiago de Compostela!! LG M & J

  3. Nadine sagt

    Dankeschön liebe Caro, dass du uns daran erinnerst, dass wir einfach nur leben und uns nicht dauernd Sorgen machen sollten , egal was kommt. Ich nehme mir deine Regeln zu Herzen und das sollte jeder tun 🙂

    • Meine liebe Nadine, wie schön, dass du meinen Blog liest 😍. Und jaa, aber es klingt meistens einfacher als es ist, oder? Ich jedenfalls tue mich echt schwer!! Drücke dich und hoffe wir sehen uns bald wieder 🙂

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