gedanken, jakobsweg, reisebericht jakobsweg 2018
Kommentare 7

Camino Tag 15: Leichtigkeit

Ponferrada, 29km

Das „Cruz de Ferro“ ist eines der wichtigsten Ziele und Stationen des gesamten Caminos, denn hier darf man seinen „Sorgen“-Stein ablegen, den viele bereits von zu Hause mitnehmen.

Motto des Tages ist also „Ballast abwerfen“. Gerade diese heutige Strecke war letztes Jahr unglaublich wichtig für mich. Deswegen war es umso schöner, dass ich Quique, den Radpilger aus Burgos wieder traf, der mich den halben Tag begleitete. Sonst hätte ich mich – gerade heute – ein bisschen allein gefühlt.

Gegen 8Uhr fing es dann auch noch an zu schneien! Es war aber wirklich die richtige Entscheidung, den Zug nach Astorga zu nehmen, um diese Strecke zu laufen, das kann ich spüren :). Letztes Jahr wurde mir an dieser Stelle ein Schlüssel für ein Schloss (siehe Bild) gegeben, welches ich auch wieder fand und froh war, mein Ballast, den Schlüssel, dort zu lassen. Den manche Dinge gehören einfach zusammen, so wie das Schloss und der Schlüssel, und es fühlte sich mehr als gut an, beide Dinge wieder zusammen zu bringen.

Als ich vor der Reise gefragt wurde, warum ich nochmals den Jakobsweg gehe, wusste ich es nicht wirklich. Nun weiß ich aber das einer der Gründe wohl auch der Schlüssel war, der mir im letzten Jahr kurz nach Cruz de Ferro von einem Italiener gegeben wurde mit den Worten, dass der Schlüssel der Zugang zu seinen Ängsten, Sorgen und Ballast ist. All dem was er auf dem Cruz de Ferro hinter ließ. Und auch wenn es nur ein Symbol ist – ich möchte diesen Zugang nicht!

Kurz nachdem ich mich von Quique verabschieden musste, da er weiter nach O’Cebreiro muss (80km), traf ich den Brasilianer Manuel und wir hatten einen super angenehmen Weg zusammen. Lustig war vor allem, dass Manuel und ich am gleichen Tag in SJP gestartet sind, aber aufgrund seiner Tagesetappen von 35-45km uns vorher nicht über den Weg gelaufen sind.

Heute Abend nach der Pilgermesse wurde ich schon fast sentimental, da ich in Ponferrada fast niemanden kenne und dann lief mir Waldemar aus Solingen entgegen, der im gleichen Zimmer in Foncebadón schlief. Wir beschlossen zusammen Abend zu essen, und es war ein sehr sehr toller Abend! Richtiger Camino-Spirit!!

Ultreia ❤

7 Kommentare

  1. Gregory sagt

    Danke für deine sehr schönen und ehrlichen Gedanken! Macht Freude deinen Blog zu lesen!

Schreibe einen Kommentar zu E.M. Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.