Alle Artikel mit dem Schlagwort: Jakobsweg 2019

Ich bin Hospitalera – Teil 1

Camino Francés, Herberge wird nicht verraten Wow! So schnell kann es gehen. Innerhalb von drei Jahren bin ich zur Pilgerin und anschließend zur Hospitalera geworden und darf nun offiziell als Herbergsmutter arbeiten. Alles ging schnell, einfach und zufällig (Camino-mäßig) sehr leicht. Nachdem ich letztes Wochenende noch den Kurs in Navacerrada besuchte, bin ich jetzt schon seit 3 Tagen in „meiner“ Herberge und empfange Leute aus aller Welt. Und was ich hier erleben durfte ist der Wahnsinn. Mal wieder! Aber so ist der Camino eben. Also kleiner Eindruck, seht ihr unten ein Video. Ich bat einen Pilger ein Lied über den Camino, Hoffnung und Glauben zu singen und ging mit ihm und 22 weiteren Pilgern nachts in die dunkle Kirche. Sein spontanes Lied, war einfach nur unglaublich schön und so einige Tränen flossen. Ganz viel Liebe vom Jakobsweg. PS: Einen ausführlicheren Artikel zu meiner Arbeit in der Herberge findet ihr hier: ❤️ –> Hospital de Peregrinos @Otto: Ganz lieben Dank für diese tolle kurze Begegnung heute und deine lieben Worte! Man sieht sich immer zweimal und …

Camino Tag 2: Lime & Coconut

Pieros nach Las Herrerías, 26km Heute morgen ging es nach einem gemütlichen Frühstück mit meinen gestrigen Mitpilgern alleine weiter Richtung Villafranca del Bierzo. Bei dieser Strecke hatte ich vorletztes Jahr etwas geschummelt und ich war gespannt ob die heute Etappe tatsächlich etwa 15km neben der Fernstraße lang gehen würde. Und tatsächlich. Der Weg war asphaltig und steinig und ich bin echt dankbar, dass ich durch Zufall in einem kleinen Café am Weg Viktor aus Singapur und Peter aus der Slowakei wieder traf. Denn meine Motivation sank mit jedem Schritt. Letztendlich hatten wir drei, dank Viktors DJ-Künsten („You put the lime in the Coconut and drank them both up“…) einen sehr lustigen Tag zusammen und die Kilometer vergingen, trotz Fernverkehr und viel Asphalt, sehr schnell. Am Ende traf ich sogar Susi und Fermin wieder. Mit Fermin, Jorge, Leonardo und Rogerio bin ich 2017 den Camino Francés gelaufen. Dort hat Fermin als Pilger in der (kurz vorher eröffneten) Herberge „Casa Susi“ Susi getroffen, sich verliebt und ihr noch am selben Tag einen Heiratsantrag gemacht. Seit diesem Tag …

Noch nicht vom Jakobsbild, nein hier in Vencice, California

Camino Tag 0: „Qué vendrá, que vendrá“

Madrid – Busbahnhof Moncloa (auf dem Weg zum Jakobsweg nach Ponferrada) Ich weiß nicht ob ich einfach mehr hinhöre, da ich egal wer oder wo „Camino“ oder „Jakobsweg“ gesagt wird, immer gleich aufhorchen muss, oder ob es tatsächlich stimmt, dass es so so viele Lieder gibt die die Worte, „Weg“, „Camino“ oder „laufen“ benutzen. Heute zum Beispiel auf dem Weg zum Busbahnhof hörte ich „Que vendrá“ von der französischen Sängerin ZAZ und hier heißt es: Qué vendrá qué vendrá Yo escribo mi camino Sin pensar sin pensar Dónde acabará Dans mes joies, dans mes peines Dans mes choix, dans mes larmes Je laisse aller mes sentiments Au mieux on écrit son chemin comme on se soigne Pour aimer indifféremment ZAZ, Que vendrá Was wird kommen? Ich schreibe meinen Weg, Ohne daran zu denken, daran zu denken, Wo er enden wird In Freud und Leid, in meinen Entscheidungen, in meinen Tränen, Lasse ich meinen Gefühlen freien Lauf Am besten, man schreibt seinen Weg so, wie es einem wichtig ist Um ehrlich zu lieben ZAZ, Que vendrá …

Wo ist der „Flow“ wenn man ihn braucht?

Irgendwie wird das heute keine Oh wie schön ist-Folge, da Toledo und ich einfach nicht zusammen passen. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber gerade jetzt im Frühling, wo alles blüht, strahlt und lacht wird man eigentlich geradezu gezwungen glücklich zu sein 💐. Strahlender Sonnenschein, Vögelgezwitscher und das erste leckere Eis sind eine der Gründe die einen so richtig glücklich machen sollten. Funktioniert aber nicht. Jedenfalls nicht immer! Das Gefühl „im Flow“ zu sein, ist etwas ganz anderes. Das ist ein Gefühl wie „unangestrengt in Honig zu schwimmen“, eine passendere Metapher fällt mir nicht ein. „Im Flow“ heißt für mich nämlich nicht, dass alles einfach einfach und leicht ist. Sondern das Gefühl von „getragen werden“ ohne etwas dafür tun zu müssen. Wenn du einmal dieses Gefühl hattest, weißt du sicher was ich meine. Doch wo ist der Flow? Und wie komme ich wieder auf die Welle? Ich weiß es nicht?! Ich weiß nur, wann ich das letzte mal im Flow war. Und damit meine ich so richtig! Ich meine nicht, die einzelnen glücklichen Momente …

Oh wie schön ist – El Escorial!

Soo, da nun die ersten Pläne für meine Caminos in 2019 getroffen wurden (und ich rede tatsächlich im Plural, da es höchstwahrscheinlich dieses Jahr 8 Wochen auf zwei verschiedene Jakobsweg geht), muss sich natürlich auch eingelaufen werden. Und hier eignet sich die schöne hügelige Landschaft rund um Madrid perfekt. Gestartet sind wir in dem kleinen, aber sehr berühmten Örtchen „El Escorial“, welches im Zug von Madrid/Atocha etwa in 40Minuten erreicht werden kann. Tatsächlich merkt man jedoch unglaublich schnell, wenn man seine Camino-Schuhe das letzte halbe Jahr im Schrank vergessen hat :). Wir waren wirklich aus der Puste als wir an der Spitze des Berges ankamen und einen wunderschönen Blick über El Escorial hatten. Rechts im Bild sieht man das „Monasterio San Lorenzo de El Escorial“, welches UNESCO-Weltkulturerbe ist und von einem Schüler Michelangelos entworfen wurde. Der größte Renaissancebau der Welt besticht jedoch nicht nur durch seine Grundfläche von 33.000m², sondern auch durch seine wunderschönen Fassaden. Aber uns ging es vorallem um die schöne Landschaft und darum endlich mal aus der hektischen Stadt Madrid herauszukommen und …

El Camino te llama

Tjaaaa. Wie das so ist mit dem Jakobsweg. Man denkt Tage oder Wochen lang nicht an den Weg und an Spanien und auf einmal wacht man auf und weiß, dass man wieder ein Stück gehen sollte oder sogar gehen muss. Und hat plötzlich dieses wunderbar intensive Camino-Gefühl. Das Gefühl das alles, alles richtig ist, so wie es ist und man ganz wunderbare Momente auf dem Camino haben wird. Und man genau auf dem richtigen Weg ist. Und wenn dann auf einmal ein Flug nur 15Euro kostet und die Unterkunft nur 20Euro, dann weiß man, alles ist gut und wird noch viel besser! Genauso war es heute Morgen bei mir. Aufgewacht und gewusst „El Camino te llama!“ Und ich habe auch ein paar Freunde gefragt, ob sie mich begleiten wollen. Jeder von ihnen hat schon einmal erwähnt, gerne den Weg zu laufen und vielleicht ist das ja der richtige Zeitpunkt für den ein oder anderen einen Teil des Weges zu gehen. Wir haben wahrscheinlich nur 8-10Tage aber das entspricht der Strecke zwischen Burgos nach León oder …