Alle Artikel mit dem Schlagwort: gedanken jakobsweg

Ich bin Hospitalera – Teil 1

Camino Francés, Herberge wird nicht verraten Wow! So schnell kann es gehen. Innerhalb von drei Jahren bin ich zur Pilgerin und anschließend zur Hospitalera geworden und darf nun offiziell als Herbergsmutter arbeiten. Alles ging schnell, einfach und zufällig (Camino-mäßig) sehr leicht. Nachdem ich letztes Wochenende noch den Kurs in Navacerrada besuchte, bin ich jetzt schon seit 3 Tagen in „meiner“ Herberge und empfange Leute aus aller Welt. Und was ich hier erleben durfte ist der Wahnsinn. Mal wieder! Aber so ist der Camino eben. Also kleiner Eindruck, seht ihr unten ein Video. Ich bat einen Pilger ein Lied über den Camino, Hoffnung und Glauben zu singen und ging mit ihm und 22 weiteren Pilgern nachts in die dunkle Kirche. Sein spontanes Lied, war einfach nur unglaublich schön und so einige Tränen flossen. Ganz viel Liebe vom Jakobsweg. PS: Einen ausführlicheren Artikel zu meiner Arbeit in der Herberge findet ihr hier: ❤️ –> Hospital de Peregrinos @Otto: Ganz lieben Dank für diese tolle kurze Begegnung heute und deine lieben Worte! Man sieht sich immer zweimal und …

Noch nicht vom Jakobsbild, nein hier in Vencice, California

Camino Tag 0: „Qué vendrá, que vendrá“

Madrid – Busbahnhof Moncloa (auf dem Weg zum Jakobsweg nach Ponferrada) Ich weiß nicht ob ich einfach mehr hinhöre, da ich egal wer oder wo „Camino“ oder „Jakobsweg“ gesagt wird, immer gleich aufhorchen muss, oder ob es tatsächlich stimmt, dass es so so viele Lieder gibt die die Worte, „Weg“, „Camino“ oder „laufen“ benutzen. Heute zum Beispiel auf dem Weg zum Busbahnhof hörte ich „Que vendrá“ von der französischen Sängerin ZAZ und hier heißt es: Qué vendrá qué vendrá Yo escribo mi camino Sin pensar sin pensar Dónde acabará Dans mes joies, dans mes peines Dans mes choix, dans mes larmes Je laisse aller mes sentiments Au mieux on écrit son chemin comme on se soigne Pour aimer indifféremment ZAZ, Que vendrá Was wird kommen? Ich schreibe meinen Weg, Ohne daran zu denken, daran zu denken, Wo er enden wird In Freud und Leid, in meinen Entscheidungen, in meinen Tränen, Lasse ich meinen Gefühlen freien Lauf Am besten, man schreibt seinen Weg so, wie es einem wichtig ist Um ehrlich zu lieben ZAZ, Que vendrá …

Wo ist der „Flow“ wenn man ihn braucht?

Irgendwie wird das heute keine Oh wie schön ist-Folge, da Toledo und ich einfach nicht zusammen passen. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber gerade jetzt im Frühling, wo alles blüht, strahlt und lacht wird man eigentlich geradezu gezwungen glücklich zu sein 💐. Strahlender Sonnenschein, Vögelgezwitscher und das erste leckere Eis sind eine der Gründe die einen so richtig glücklich machen sollten. Funktioniert aber nicht. Jedenfalls nicht immer! Das Gefühl „im Flow“ zu sein, ist etwas ganz anderes. Das ist ein Gefühl wie „unangestrengt in Honig zu schwimmen“, eine passendere Metapher fällt mir nicht ein. „Im Flow“ heißt für mich nämlich nicht, dass alles einfach einfach und leicht ist. Sondern das Gefühl von „getragen werden“ ohne etwas dafür tun zu müssen. Wenn du einmal dieses Gefühl hattest, weißt du sicher was ich meine. Doch wo ist der Flow? Und wie komme ich wieder auf die Welle? Ich weiß es nicht?! Ich weiß nur, wann ich das letzte mal im Flow war. Und damit meine ich so richtig! Ich meine nicht, die einzelnen glücklichen Momente …

Auf geht’s nach …

Frankfurter Flughafen Irgendwie geht es nun schon wieder los, obwohl es mir doch sehr so vorkommt, als ob ich gestern erst aus León und vom schönen Jakobsweg zurück gekehrt wäre. Und zwar geht es nach Südamerika und dort vorallem nach Brasilien, mit einem Abstecher nach Buenos Aires und Montevideo in Uruguay. Und eigentlich war natürlich alles wieder anders geplant, aber wie das mit mir und meinen Plänen nun so ist … Irgendwie wird immer alles anders, aber das ist ja auch irgendwie dann wieder ganz schön so :). Erster Abstecher wird, nach einem kleinem Zwischenstopp in Lissabon, Saô Paulo Das Saô Paulo, von dem jeder dem ich erzähle, (egal ob zu Hause oder hier am Flughafen) sagt: „Na dann pass mal gut auf dich auf.“ Und das werde ich natürlich! Und vor allem werde ich den lieben Leo, ein Mitglied meiner Pilgerfamilie von 2017, besuchen. Er ist nun schon das dritte Mitglied unserer sechsköpfigen Camino-Familie, den ich nach Mai 2017 wiedersehen darf. Und ich hoffe, dass wir bald eine „Reunión“ der ganzen Jakobsweg-Familie zustande bringen. …

Camino Tag 16: Fazit

León, vor der Kathedrale & Madrid, Callao Ich sitze gerade vor der Kathedrale in León und warte auf mein „Mind-Appointment“ auch wenn ich glaube, dass meine gedachte Verabredung wohl etwas zu spät war :). In der Zwischenzeit ist es nun Zeit ein Camino-Fazit für meinen Jakobsweg 2018 zu finden. Fleißige Leser haben bestimmt bemerkt, dass ich meinen kontinuierlichen Jakobsweg ab Burgos ein bisschen durcheinander gewürfelt habe. Von Santo Domingo de la Calzada ging es nach Astorga, von dort zu Fuß nach Ponferrada 2 Tage und heute zurück zu meiner Camino-„Crowd“ in León, den Menschen mit denen ich in Saint-Jean gestartet bin. Glockenschlag drei und keine Pilgerverabredung hier, mist! Es wäre auch zu schön gewesen, wenn es ein Jahr später nochmals geklappt hätte. Nächstes Mal lasse ich mir wohl einfach die Telefonnummer geben … Freue mich sehr, dass ich liebe Pilger aus Deutschland, Sebastian, Dana und Ralf durch Zufall in León wieder traf! So konnte man sich nochmals richtig verabschieden. Den Abend ließ ich mit einem meiner Lieblingscanadier ausklingen, der bekennender Anti-Pilger ist. Ihm gefällt zwar …

Camino Tag 10: (Ge-)danken

Santo Domingo de la Calzada, 4km Heute ist ein Tag an dem ich meine eigene Weltanschauung ein bisschen korrigieren muss und feststelle, dass ich ziemlich dankbar sein darf und auch muss für alles was ich hier gerade erlebe und „bekomme“. Und ich glaube auch, dass ich ein wenig undankbar war – denn ich weiß noch, wie ich mich letztes Jahr einige Monate nach dem Camino und einigen Hochs und Tiefs ziemlich geärgert hatte, dass ich auf dem Camino so viel gegeben hatte. Nicht nur emotional hatte ich sehr viel investiert, allgemein kam es mir einige Monate nach meinem Jakobsweg so vor, dass das Leben ein wenig ungerecht ist. Denn ich hatte das Gefühl, dass ich auf dem Weg mehr gegeben als genommen hatte. Und nun aus einiger Distanz betrachtet, schäme ich mich etwas für meine Gedanken. Denn was ich die letzten Tage alles für Einladungen und Geschenke bekommen habe ist unglaublich! Dieses Jahr bin ich wohl der „Nehmer“ und letztes Jahr bin ich eben ein bisschen mehr der „Geber“ gewesen – doch die Balance ist …